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Texte von Björn Ziegert

Im 'Chez Amore'

Grabschi, grabschi   —   Busi, Busi
Das ist meeeine schönste Musi

       Hübsche Bäckchen   …   Oh, bitte sehr!
       Ach Angeeelika, komm her!

Finger, finger   —   an die Dinger
Ohne Höööschen. Wir sind Swinger

       Hübsche Bäckchen   …   Oh, bitte sehr!
       Ach Angeeelika, komm her!

Komm, nu' sitz hier   —   nicht alleine
Lass uns knuuutschen wie die Schweine!

       Hübsche Bäckchen   …   Oh, bitte sehr!
       Ach Angeeelika, komm her!

Pack die Schlappen   —   an die Seite
Du bist heeeute erst die zweite

       Hübsche Bäckchen   …   Oh, bitte sehr!
       Ach Angeeelika, komm her!

11 Kommentare

Herr Müller und seine Gemahlin
gehen bestimmt nicht dorthin.

Da sie im Kirchenchor singen,
manchmal zu Gospelsongs swingen,

schwört er und hebt seine Finger,
er sei mitnichten kein Swinger.

Abends, wenn sie spazieren gehen
und die vermauerten Fenster sehn

vom Swingerclub mitten im Feld,
sagt er zu ihr: "Verderbt ist die Welt."

Literaten, die mit ihrem Zynismus einen Nero ausstechen
(Nirmal Verme)

Selektion

Den Finger auf die Wunden legen,
heißt nicht heilen.
Die Welt in düstren Farben weben,
sich aufgeilen
an scharfem Blick
und Unbestechlichkeit.
Jeder baut sein eignes Leben,
dort wo er es andern zeigt.

© CH
LG
Curt

Kein Problem: Im "Chez Amor"
hat sie stets ein off'nes Ohr,
ist auch liebend gern zur Stelle,
wenn er, sagt sie, Sekt bestelle
und Champagner noch dazu
für Monique, Babs, Liz und Sue.

Und das rote Lichtlein brennt
Weil hier keiner "löschen" kennt
Aber niemand stört sich dran
Weil mans so hübsch ansehn kann


War da nicht mal was von Würde,
Sphären die privat, tabu?
Lasst sie doch die Lieb beschwören!
Ich schau meinen Elstern zu...


manche tun anstatt zu schreiben
sich anderwärts die Zeit vertreiben

Kommt noch.

giocanda, sehr wahr. Das Nachtleben lehrt schon, daß alle alles machen. Herr Müller samt Gemahlin sollten meinerMeinung nach unbedingt Spaß haben, wie sie wollen. Diese 'Verdorben'-Geschichte führt ja eh' zu nichts.

manacur, das ist mal eine ordentliche Kritik. Macht schön nachdenklich. Ich sach' mal so: einen 'scharfen Blick' zu suchen, ist die Mühe wert. Und den Finger auf die Wunde legen - recht so! Ruhig zweimal. Natürlich muss man da offene Flanke zeigen - hat seine Nachteile. Die düstren Farben aber finde ich eher schwer, nicht zu malen. Leben isso. Den moralischen Schritt nun aber würde ich nicht mitgehen. Das aufgeilen und die Unbestechlichkeit sind keine Ziele, für die es sich zu leben lohnt … Vielleicht ist es mißverständlich. Niemand soll sich ändern. Aber alles sagen, um zu verstehen. Und dann ist gut. Und wer will: ab ins Chez Amore.

kiryl, bei uns hieß der nächstgelegene Laden 'Sunshine Club'. Gleich um die Ecke. Mit schwarzen Scheiben.

Dresi, kann mich auch an Lampen erinnern. Altertümlich verschörkelte Dinger aus Gusseisen. Und immer an.

LadyArt, der Abend im Club ist mir noch in Erinnerung. Ins Hinterzimmer zur Abrechnung. Geld zählen. Und dieses Pärchen, daß sich ins Zimmer gestohlen hatte und in voller Fahrt dabei war. An sich wäre das nicht schlimm. Wir warteten sogar. Aber als wir schließlich klopften, und sie abzogen, schimpfte der Typ wie ein frecher Junge! Wohlgemerkt: Im Raum, in dem der Safe steht und das Bargeld gezählt wird. Seitdem sehe ich weniger Tabus.

Günter, zu Weihnachten schicke ich Dir dann eine Linkliste von all denen, die Erotikblogs schreiben!

Aus gegebenem Anlass: Das heutige Geschenk hilft in den Bergen.

Und dann noch die kleine Tour.

Lieber Bjoern,

Danke, ein großes, inniges Dankeschön für Chet Gordons
Fotosafari durch Afrika.

Betroffen und berührt...

Gabriele

Und schläft Müller seine Frau
Trinkt er sich auch gern mal blau,
fängt dann lustig an zu singen,
sucht Angelika zum Swingen.

LadyArt, dieser Kontinent ist schön aber kaum zu begreifen. Hoffen wir, daß es langsam besser wird.

lyriksplitter, immerhin gibt es wieder ein paar Gründe mehr für das lustige Singen.

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