wortgebrauch Gedichte Texte Satire

Texte von Björn Ziegert

Die Sprungschanze

Ingo Igel mit den Spießchen
liebte Äpfel und Radieschen
Darum war er angeschwollen
und begann, bergab zu rollen

Hui, die Senke! Hoppla, Hügel!
In die Luft (und ohne Flügel!)
Hoch, in einer alten Linde
rammt der Flug ihn in die Rinde

Ingo steckt (mit großer Beule)
oberhalb von Fräulein Eule
Und — er steckte kaum ein Jährchen —
wurden sie und er ein Pärchen

11 Kommentare

So süß das alles klingen mag
Höret zu, was ich euch sag!

Die Pärchen-Sache ist gezinkt
Ich rieche doch, dass da was stinkt!
Die Eule will den Igel fressen
Denn Igel sind Delikatessen

Sie fährt die Turteltauben-Spur
Sie spinnt ihn ein in rosa Garn
Will an das zarte Fleischchen nur
Stacheln pieksen so im Harn

Sie rät ihm oft, sich zu rasieren
Schon bald wird er dann resignieren
Sich in Barbierer-Hände geben
- Und hinterher nicht mehr lang leben

Ich sage euch, so wird's geschehn!
Soll mir nur niemand unken gehn...

Ja, ich finde auch, das ist gelogen
und gar an den Stacheln hergezogen.
Erstens kommt ein Igel kaum geflogen,
und der Stil der Eulen ist "gehoben".

Doch mit Reimen kann man
schliesslich alles machen,
und wenn's nicht zum Weinen
ist, dann ist's zum Lachen.

Mit liebem Gruss,
Brigitte

Es ist so wie der Dichter es schrieb,
die beiden haben sich sehr lieb.
Und nach einer kurzen Zeit,
waren sie nicht mehr zu zweit.
Wer´s nicht glaubt ist ein Tor,
aus der Liaison ging ein Eugel hervor.
Stachelige Flügel und vier Beine,
so flog er fort - alleine.

Ich glaube wirklich gerne, dass
im Unglück oft - das ist kein Spaß -
das Glück sich zeigt,
das fröhlich geigt;
nur bleibt dabei noch offen:
Wer von den beiden kann da hoffen?

Liebe Grüße
Helmut

Da brat mir einer einen! Mann!
Was so ein Igel alles kann.

Verduzt guckt Eule scheel nach unten,
"Der arme Kerl der jammert mich!"
Im Herbstlaub dann, im kunterbunten,
fand sie nen Wurm für ihn, nicht sich.

So nährt sie ihn, den klamm gefassten,
und hegt und pflegt ihn kugelrund,
die Liebe klappt dort auf dem Masten,
drum sind sie z'sammen bis zur Stund...
oder so...


Ingo zeigt den Eugel-Kindern
wo sie in Bälde überwintern:
dort im Laub unter Buchen
Mutter Eule könnt' sie ja besuchen...

... und Eulen-Mutter überwintert allein
trotz Igel und Eugeln, kann das sein?
die Bedenken sind bald zerstreut
sie sich lieber mit einem Euler erfreut
sie klimpert verliebt mit Scheiben-Augen
soll der Teufel die Brut doch rauben...

Wohl ihm, wenn vereint helfend zur Seite sie ihm steht...

(in Anlehnung an Schiller: "Die Führer des Lebens")

Das kleine Eugel
hat es gut.
Wenn's regnet und
es kommt die Flut,
fliegt es zum Baum,
dem hintern,
setzt sich auf
seinen Eugelhintern.

Zurück bleibt Ingo
schwer erschüttert.
Ein Glück,
dass ihn die Eule füttert.

Ich nehm die Anschnittte bittä. Ich hab Ouzo gekauft, mein Herz ist schwer. Ein wahres Wort zur rechten Zeit und schon hat man den besten Streit, die Härchen des Igels sind hart aber so manche Kratzbürste ist nicht bumsbar. Dominanz , Sensibilität, Furze. Bumsbarkeit, Feigheit, Freiheit, Objektivität, nette Zeitverschwendung.

Dresi, bin noch ganz erledigt von der Präsidentschafts-Debatte. Daher bitte ich um Nachsicht, wenn die Beantwortung der Kommentare heute kurz ausfällt. In der zweiwöchigen Lesepause, die mich der Buchstapel eines gewissen G. Grass gekostet hat, hatte ich aber Gelegenheit für jeden von Euch ein spezielles Lektüre-Geschenk auszusuchen. Deines handelt von einem Kerl der die Welt erschafft. Hat dann später auch einen Sohn, der ziemlich übel ums Leben kommt (daran musste ich denken, als ich Dein Gedicht las). Jedenfalls ziemlich religiös der Kram - und haufenweise Wunder! Hat einen Alten und einen Neuen Teil. Der Alte hat mehr Action!

quersatzein, wenn Du mir schon mit Lügengeschichten kommst, wird Dir Dein Buch gefallen. Handelt von einem Typen, der ziemlich viel mit Maiskolbenpfeifen 'rummacht. Ist ein Fluss-Fetischist und befreit vorzugsweise Freigelassene. Tolles Buch - eher was Abenteuerliches.

Holger, da ich vermute, daß Dein 'Eugel' einen Engel meint, kann es nur eine passende Lektüre für Dich geben - handelt nämlich auch von einem echten Engel: Frau aus besserem Hause verscheppert sich trotz Ehering in üblen Soldateska-Schnösel und schmeißt sich am Ende vor einen Zug. Bewegend!

Helmut Maier, Deine Frage nach der Hoffnung wird in dem Buch, welches morgen per Bote abgeschickt wird, zum zentralen Motiv: Schräger Vogel benennt seine Reitpferde gern nach Trockenfrüchten und ist ständig versucht, landwirtschaftliche Bauwerke mit der Lanze anzugreifen. Mantel und Degen-Genre!

LadyArt, das Rundfüttern hätte sich der Junge aus dem Buch, das für Dich gedacht ist, auch gewünscht. Ungezogener Bengel - scheinbar ohne Eltern - verkennt die Vorzüge eines guten englischen Waisenhauses und gerät auf die schiefe Bahn. Aber mit Happy End!

Claudia Jo., das Überwintern brachte mich sofort auf einen Klassiker des Haustier-Genres: Abkömmling von Hund und Wildtier (vermutlich Pudel und Hyäne) schlägt sich durch nördliche Wintergegend und komt zu den Menschen. Dann tolles Leben mit Hundekämpfen - leider am Schluss degeneriertes Dasein auf Südstaaten-Farm. Naturverbunden!

Ralph, helfen zur Seite steht dem Helden des Buches, welches Dir morgen zugeht, ein ungewöhnlicher Freak aus der Gothic-Szene. Allerdings kommt der Held trotzdem nicht recht voran, hadert weiter (unnötig) mit nebensächlichen Fragen der Kernphysik, bis er schließlich vernünftig wird und ein junges Mädel 'rumkriegt. Philosophisch!

giocanda, dieser Eugel wird ja zur fixen Idee bei Euch. 'Eugelhintern' ist allerdings ein prächtiges Wort! Den wohl größten Hintern hat wohl das Ungetüm in der Lektüre, die ich Dir schicke. Weiß, enorm fett und ein guter Schwimmer. Allerdings sind ihm üble Mörder auf der Spur, die glücklicherweise ihrer gerechten Strafe nicht entgehen. Nautisch!

Inge Meisel, auch wenn mir der Zusammenhang ihres Kommentares mit Ingos Lebensgeschichte nicht vollständig klar ist, muss ich Ihnen doch danken. Schließlich wurde mir klar, daß der letzte Blog-Eintrag doch lange her sein muss, wenn sich schon Tote melden. Ihr Buch handelt von einer Gruppe Pauschalreisender, die eine Weltreise macht. Angeblich in Rekordzeit - aber das ist reichlich übertrieben. Lebendig!

Tolle Gedichte! Vielen Dank und genießt das Wochenende! Wir sehen uns ja wie immer am Sonntag nach der Kirche.

Lieber O., kann sein, dass Du das Recht auf die "letzte Nacht" "ehm" will sagen den letzten Eintrag hast - aber Regeln sind ja bekanntlich da, um sie zu brechen.

Man trifft sich sonntags nach der Kirche!!!
vor, gerne, nach der Kirche - NEIN!!!
schon gar nicht zum Bingospielen - es sei denn der Stoff für Groteskes ginge mir aus. ;-)

Gruß
Barbara

nach oben

nach oben