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Texte von Björn Ziegert

Vorsichtig

Im Dunkeln können Fliederbüsche gehen
doch wenn sie gehen, sind sie nie zu sehen
Hast Du so eine Bande mal gerochen
dann warten die! Und weiter wird gekrochen!

11 Kommentare

Sie warten, bis du hell entzückt bist,
von ihrem Weiss total entrückt bist,
und wenn (betäubt) du dann in ihrem Duft schwimmst,
da suchen sie dich heim, bis du die Axt nimmst...

das ist die Erklärung, nun
nach dem Tanz in den Mai
strauchelte ich wie ein blindes Huhn
der Weg, der war nicht frei
fand mich in blöden Büschen wieder
nun weiß ich's:
es lag nicht am Alk, es lag am Flieder!

Und wenn der Busch in Flammen steht
Und nicht mehr durch das Dunkel geht
Dann spricht der Flieder brennend weiß:
"Mein Göttchen, is' mir heute heiß!"

Plötzlich sprang, direkt vor mir,
ein Fliederbusch aus dem Revier.
In selbigen stürzt´ ich hinein,
ich dachte nur ans Bettchen fein.
Der Schupo zieht mich wieder raus,
nun geh ich schwankend doch nach Haus.

Hm, ich hab heute Nacht Flieder geklaut. Da, strahlend weiß.
Könnte fast denken, du hättest davon geschrieben, wenn da die letzte Zeile nicht wäre, die ich nicht in meine Geschichte untergebracht krieg ;)

Ich kenne so heimtückische Fliederbüche nur zu gut.

Mc Pom:

Randy und Mandy fahrn mit dem Taxi nachhaus,
doch Cindy zieht ihr Mieder aus,
unter dem Flieder und sagt:
"Die da sind bieder."

Wer seinen Flieder kennt,
ist vor ihm auf der Hut!
Ins enge Mieder zwängt
er ihn, das steht ihm gut,
gefällt den Augen sehr,
schützt vor der Wanderung
(vom Flieder weg, nicht her)
und hält die Blüten jung.

vom fliederblütenduft berauscht
sink ich so matt ins weiche grün
ergriffen von dem augenblick
lass ich die welt ins blaue ziehn...
und schwebe nur so leicht im jetzt,
genussvoll trinkend, was doch gleich vorbei,
und sauge mich im frühling fest,
der rest ist einerlei...

Er kriecht beharrlich um die kleinsten Ecken.
Sein satter Duft verrät sich selbst.
Er kann sich nicht verstecken,
läuft mit dem Wind, als hätt' er Beine.
Lass Dich nicht täuschen. Er hat keine.

Quer, diese Tücke der fiesen Pflanzen wurde meiner Einschätzung nach lange unterschätzt. Es wird wohl ein langer Weg sein, bis wir den Erdball von dieser Seuche befreit haben.

Claudia Jo., warscheinlich hat sich unter den Pflanzen herumgesprochen, daß vereinzelte Bürgerkomitees im Mai Bäume umhacken. Die Rache des Flieders hast Du ja am eigenen Leib erlebt. Schließen wir uns also den mutigen Komitees an. Beenden wir endlich den Chlorophyll-Terror und bringen die Welt wieder ins Gleichgewicht!

Dresi, lange sind die Osterfeuer missverstanden worden. Vermutlich war diese ursprüngliche Form der 'Pflanzenverbrennung' den anti-humanoiden Bauern ein Dorn im Auge. Für mich ist Ostern immer noch das schönste Fest im Jahr. Mögen sie in der Hitze schmoren!

Holger, das war kein Schupo. Das muss einer dieser verrückten Pflanzenschützer gewesen sein. Sie sind gerade in Mitteleuropa äußerst aktiv. Ein letztes Aufbegehren vor dem Untergang. Immerhin haben meine Gesinnungsgenossen schon große Flächen gesäubert.

Marga, Du machst mich stolz. Warscheinlich hast Du dem Buschvieh mit dem Messer einige seiner Arme entrissen. Oder bist Du ihm mit Deinen Zähnen zu Leibe gerückt? Ich kann diese Gewaltausbrüche nur zu gut verstehen. Seit hier alles von dem grünen Pack besetzt wurde, scheint mir dies eine fremde Welt zu sein.

Sammelmappe, Heimtücke ist das passende Wort. Sie sind hinterhältig, unersättlich und sie sind überall. Wie erstaunt war ich, als wir sogar im Australien-Urlaub von Gymnospermen überrascht wurden. Aber wir haben es ihnen gezeigt. War eine Schweinearbeit, aber wir haben jeden einzelnen mit einem Felsbrocken erschlagen!

Step, sich für ein Liebesabenteuer unter ein wucherndes Mistvieh zu legen, ist nackter Wahnsinn! Sie infizieren Dich mit ihren Pollen, sie tropfen ätzendes Harz auf Dich herunter, sie bedampfen Dich mit ihrer duftenden Pestilenz! Sie sind böse! Da muss man ja schon lebensmüde sein. Oder vollkommen blau.

SuMuze, der einzig wahrhafte Schutz vor der Wanderung ist imho die totale Ausrottung. Dein hübsches Gedicht scheint zwar einen gangbaren Weg zu beinhalten, aber ich warne eindringlich vor den Blüten! Sie sind die Keimzelle des Übels. Sie sind das Schwein, aus dem der Virus kommt. Wenn es nach mir ginge, würden wir alle umbringen und nur ein paar Gerippe stehenlassen. Als Warnung. Oder als Telegraphenmast.

LadyArt, das klingt nach Konterrevolution! Paktierst Du etwa schon mit den Blattmonstern? Hast Du schon vergessen, wieviele harmlose Köhler von morschen Bäumen erschlagen wurden? All die Familien, dahingerafft von Mörderpilzen. Nahrung, die die ganze Menschheit auf ewig ernähren könnte, verdorben durch den Schimmel des Bösen. Und das ist nur die Spitze des Eisberges.

Ahora-Giocanda, Beine haben sie keine. Jedoch besitzen die meisten Höllengewächse sogenannte Laufwurzeln (in der Fachwelt lange Zeit fälschlicherweise als Luftwurzeln gedeutet). Das stellte sich heraus, als eine großangelegte Vertreibung von Kräutern und Jungpflanzen aus dem südlichen Kalifornien scheiterte. Ein Großteil der Bande sprang schon während der Fahrt von den Zügen. Andere überwältigten bei der Verladestation die Wächter und überwucherten in wenigen Stunden das Bahnhofsgelände. Amerikanische Behörden haben aus diesem Vorfall ihre Lehren gezogen. Heute wird kaum noch deportiert.

Als Dank für die tollen Gedichte und Kommentare geht in den nächsten Tagen (per Fracht!) an jeden von Euch ein einmotoriges Vernichtungsflugzeug. Inklusive eines Jahresvorrates an hochtoxischer Sprühflüssigkeit. Und in sportlichem Gelb.
Solltet Ihr feststellen, daß sich Eure Region mit dem Flugzeug nicht vollständig säubern lässt, meldet Euch bitte bei den örtlichen Komitees. Sie sind seit den Tagen von Maibaum und Osterfeuer deutlich vorangekommen. Heute haben sie große Maschinen für die Verbrennung:   Audio-Slide

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