wortgebrauch Gedichte Texte Satire

Texte von Björn Ziegert

Frankfurter Lyriktage '09
Lesung Marion Poschmann

Wortgebrauch macht vieles falsch und vieles ist verkehrt
'Avancierte Lyrik' macht das alles umgekehrt:

Hauchen, Pause, Hauchen, Pause, Hauchen, Pause, Wort
"Schafsmotiv" dann Hauchen (ungelogen, ich war dort)
Wollte fragen: 'Marion, woher die Atemnot?'
Aber als sie "rhythmisierte", ging ich in den Tod

31 Kommentare

So, prima, jetzt bin ich schon um 6:30 neugierig -
vor dem Frühstück!

ganz gross! hier hat wortgebrauch alles richtig gemacht: ich habe laut lachen muessen ueber das lebhafte bild, das mit wenigen worten gezeichnet wird.

als aktiver ignorant der gegenwartslyrik habe ich frau poschmann ersteinmal googlen muessen um mehr zu erfahren, & hatte gleich wieder grund zum lachen: die ZEIT hat nicht nur ein lahmarschiges, wortbesoffenes, nabelschauendes, kuck-mal-was-ich-alles-schon-gelesen-verstanden-und-ueberwunden-habe gedicht von frau poschmann veröffentlicht, sondern auch gleich den passenden kommentar einer aufgebrachten bildungbuergerin.

die kommentatorin teilt zwar meine geringschaetzung zeitgenoessicher lyrik (hurra!), setzt aber dichtkunst mit „Idealisierkunst“ gleich & scheint sich nach mehr schoenheit zu sehnen.

immerhin aber fordert die autorin des kommentars auch mehr tiefe & empfindung; eine forderung, der ich mich angesichts der aufmerksamkeitheischenden, stilbruechigen worthuelsen anschliesse.

ebendort las ich ein schiller-zitat:

Der höchste Wert eines Gedichtes kann kein andrer sein, als daß es der reine vollendete Abdruck einer interessanten Gemütslage eines interessanten vollendeten Geistes ist

vielleicht kann ich mich ja doch aufraffen & mich bei zeit.de registrieren: dann kann ich dort naemlich ein link zu wortgebrauch posten, wo es von abdrucken interessanter gemuetslagen eines interessanten geistes nur so wimmelt.

@bruemmer

Mal unter uns Schwerstgebildeten: wie kann etwas, das ich ignoriere, von mir gering-geschätzt werden?

so richtig ignorieren (auch: missachten, übergehen) – also so, dass es richtig spass macht – kann ich nur was ich zumindest zur kenntnis genommen habe.

Aha!

Ignorieren ist demnach also so etwas wie der Mantel des Schweigens, den ich über mein leises Murmeln lege?

;-)

Das erinnert mich an eine der schönsten Behauptungen, die ich je gehört habe: Das Auge des Gesetzes habe kurze Beine..

Sie haben sich so stark 'verdichtet',
so reduziert, so stark entwöhnt,
dass Keiner mehr noch wirklich dichtet,
nur Metrik zählt, Reim ist verpönt.

Was schließlich dann bei ihrer Lesung
von ihnen noch zu hören ist,
ist so verschroben, ohne Schwung,
dass man es gleich wieder vergisst.

Lachen, googeln, lachen - so ging mir das auch.
Ich habe DA eine Hörprobe gefunden, aber wahrscheinlich wird kaum ein Unwissender auf die Idee kommen, schon hier nach einem Link zu schauen.

danke fuer den link, ich hatte keinen gefunden. die vollen 11:14 habe ich allerdings nicht durchgehalten.

mitgenommen aber habe ich »heisses kartoffelstaebchen« als synonym fuer »pommes«, das von nun an meine alltagskonversation bereichern wird.

faellt der hund am ende die erzaehlerin an?

Oh ich weiß nicht, inhaltlich hab ich mich sehr schnell ausgeklingt; weiß nur noch von einem Hund, der Stufen steigt.

"Wortgebrauch macht vieles falsch und vieles ist verkehrt
'Avancierte Lyrik' macht das alles umgekehrt"

Ist das eine Persiflage zu dem Witz:?

Im Kapitalismus wird der Mensch durch den Menschen ausgebeutet. Im Kommunismus* ist das gerade umgekehrt.

*im damaligen real existierenden ... - versteht sich.

Nun ja, über Lyrik im Prinzip lässt sich trefflich streiten ...

Liebe Grüße
Helmut

Da lob ich mir Wayne Heine,
DER kannte schöne Reime.
Nicht Lyrik modern und zeitgemäß,
so etwas steckt er sich ins Gesäß.

Nachdem man mich und meine Gedichte ausgibig belächelt hatte, schenkten sie mir die neueste Anthologie ihres renomierten Literaturkreises

Ich las
und las.

Kein Lächeln erhellte
mein Antlitz.

Selbst die Amsel im Garten
schien mir ermüdet.

Der große Wurf

Endlich war es ihr gelungen:
ein Gedicht aus einem Wurf,
über Nacht aus ihr entsprungen.
Diesmal Erste auf dem Turf.

Doch so kryptisch, dass sie weder
es selbst letztlich nicht verstand.
Es war Kunst, das sagte jeder.
Psychiatrie aus erster Hand.

"Psychiatrie aus erster Hand."
jetzt gehts aber los.

Kaputte Dichtung wird zum Problem!

In den letzten Jahrzehnten sind kaputte gedichtete Wortzeilen in intelektuellen Anlagen immer wieder zum Problem geworden meldet V. Schuckowski, Ehrendezerdent des Oberlandesforstamt zur Rehschanze in Mistafflen.
Denkbar ist sogar ein ursächlicher Zusammenhang kaputter Dichtungen und der globalen Erd-Welt-Atmosphäre, überall aufgehitzte Dingens.

Reim und Gedicht -
Gesichtloses Reimen -
Spruchvolle Wertlosigkeit -
Schwallhafte Leere -
Let's Mayröcker -
Just one more time...


Angstvisionen in der Badewanne!

Ich muss ihrem Hingehauche nicht zuhören, sicherlich hätte es mich abgelenkt, niemals hätte ich in der Schnelle des Vortrags den Gehalt erfassen können,
ich ziehe es vor das Gedicht ohne den Autoren zu hören, meist mag ich die Stimme nicht, liest er/sie mir ein vertrautes geliebtes Gedicht zum Hassobjekt hin, achte ich auf eine Fliege, die mich umsummt und vergesse den Vortrag, kriecht mir der Geruch meines Nachbarn ins Ohr und ich kann an gar nichts anderes mehr denken, als an Flucht - versaut mir der Konferencier mit seinem sulzvollen Einführungsgerede die Vorfreude auf die Dichtung - ach wär es möglich in einer perfekten Welt zu leben, in der alles so ist, wie ich es mir wünsche (ähm!) !

...die letzten Zeilen ihres Gedichts haben mich schaudern lassen - und zwar bis zur Gänsehaut...

Poschmann:

...wieder zum Kind macht -

und Mutterhände, wächsern, ein Bild-im-Bild,
berühren mich, sie finden mich, wie sogar
ein abgetrennter Krakenarm noch
selbständig lebende Beute aufsucht.

Bamm - getroffen!

War's dann ein gutes Gedicht? ???

@ladyart

Das Gedicht kenne ich nicht, lese nur die letzten Zeilen, die du zitierst. Erst dachte ich, ja, wow, paßt. Ma to the ground! Aber dann (haha, ich saß ja nicht im Hörersaal, zum die Pofalten quetschenden und daher dumm machenden Hocken verdammt) dachte ich nach. Und fand, daß die Zeilen dumm sind. Reines Getöse, auf den Effekt des Momentes gezielt.

a) Mutterhände, wächsern -> sicher ist das ein Bild im Bild, aber weil die Autorin es so schrieb. Will sie mir ihr Flachheit sich selbst kritisierend als Tiefgang verkaufen?

b) der 'selbständig' nach Beute suchende Krakenarm klingt gut, und das Bild sitzt satt und fett in der Tradition. Aber das macht das Bild nicht besser, noch nicht einmal gut. Als Kind bis du nicht Beute, sondern allenfalls Geisel. Und deine Abtrennung trennt nicht die Arme, die dich halten wollen. Und diese sind keinesfalls Krakenarme vor der Trennung, sondern werden lediglich dazu, weil das für dich ein Kampfbegriff gegen das Festhaltende ist.

c) Und Finden müssen sie dich absolut nicht, sondern du rennst ihnen hinterher.

Summa: Diese Zeilen sind begriffslos und platt.

Daß sie dich dennoch ergreifen können, hat damit allerdings gar nichts zu tun! ;-)

Wie sagte doch Herr Goethe so treffend:

Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.

ich hauche auch: "schön". das war mein letztes wort.
tjm.

Zu schön, das Wetter! Liebste kommt gleich nach Hause, dann geht's auf die Michkaffee-Chill-Wiese am Hafen. Antworten danach!

Na, und? Wo bleibt Dein Paris-Urteil? (lacht)

Kleines bißchen Geduld. Musste ja wegen Tod meines Rechners einen neuen Laptop anschaffen (heißt "Der Chinese"). Beim ersten online-Versuch ist nun unser gesamtes WLAN dauerhaft abgeschmiert. Sitze jetzt hier mit einem 8 cm langen Ethernet-Kabel im Flur. Montag sollte es besser werden. Bis dahin ist die Link-Suche etc. irgendwie zu doof. Sorry. Vielleicht setz' ich mich noch heute abend dran.

Haha! Männer und Technik....

Litteratte, die Neugier war es auch, die uns zu den Lyriktagen trieb. Seltsam nur, wie man eine Lesung so gestalten kann. Die Bar und der Zugang zur Toilette waren in dem Raum der Geschehnisse. Das führte dazu, daß keine auflockernden Gänge zum Weißweinstand möglich waren (ein Wein, der bei der Liebsten und mir umgehend Kopfschmerzen auslöste!), sondern Kerkerhaft anstand. Dazu schlechte Luft und unbequeme Stühle. Das dürfte schon einmal verdiente null Punkte geben.

Bruemmer, als Marion Poschmann zu lesen anfing und gerade ein oder zwei Zeilen in den stickigen Raum entlassen hatte, zuckten bei der Liebsten und mir sofort die Mundwinkel. Ein kurzer Augenkontakt. Bemühtes Unterdrücken einer lauten Lachattacke. Dann Blick auf die uns umgebenden Leichen und schockierte Ahnung ("Verdammt, die sehen so ungerührt aus!"). Das Schiller-Zitat beschreibt hervorragend das genaue Gegenteil des Erlebnisses. Wie sehr ich mir in diesem Moment ein schnelles Ende wünschte!

Manacur, mich wundern aus den von Dir beschriebenen Gründen auch die Verkaufszahlen von Lyrikbänden nicht. Wenn ich mir die 'Minuten mit Marion' in Erinnerung rufe und mir dazu einen Menschen vorstelle (also mit Herzschlag, Blut im Inneren und auch mit Haut), dann bringe ich das nicht zusammen. Ist ja schön und gut, aber wie sich der Haufen der modernen Lyrik auf diese Selbstreferenzialität so viel einbilden kann, bleibt mir verborgen. Dichter, die sich gegenseitig begatten. Ohne Leben. Und mit wenig Seele.

Marga, danke für den Link. Ich habe die Geschichte tatsächlich bis zum Schluss angehört. Und frage mich noch immer, warum 'meine Marion' meint, uns das berichten zu müssen. Vielleicht bin ich jetzt auch voreingenommen. Ihre Stimme klang live übrigens noch weit hauchiger und zittriger. Offensichtlich ist sie keine Rampensau (was meine Kritik ein Stück weit relativiert). Ihre Gedichte zu lesen, war aber auch nicht viel besser. Mache ich da etwas falsch?

Helmut Maier, hier ist eine lebhafte Diskussion über die Urheberrechte entbrannt. Einige Herausgeber (M. Birnbaum scheint da der Vorreiter zu sein) sagen, daß man sich über den Untergang des sozialistischen Systems nicht wundern dürfe, wenn so frech kopiert würde. Obwohl ich schnell überstimmt wurde, wandte ich ein, daß es Unstimmigkeiten in der zeitlichen Abfolge gebe ("Ruhe, Ekdahl! Immer diese Schönfärberei beim Blick auf die Vergangenheit!").

Holger, diese Auffrischung war nötig. Wayne Heines 'Wintermeise - tote deutsche Vögel, die ich im Schnee fand' harrt noch immer der Veröffentlichung. Seine Schriften bewegen mich sehr, und ich plane, Frau Poschmann den letzten Heine-Folianten zukommen zu lassen. Wir wollen hoffen, daß ihr Schreiben dadurch gewinnt.

Ahora-Giocanda, die Parallelen zu Heines 'Wintermeise' sind überdeutlich. Möge Dir ein glücklicheres Schicksal beschieden sein. Nicht jeden Dichter kann man totschweigen, wie es im Fall Wayne geschah. Die müde Amsel hat mir sehr gefallen. Beten wir, daß sie nie stirbt.

Manacur, auch wenn ich Marga zustimmen muss (es klingt in der Tat recht hart, aber Orden für Radikalität!), waren meine Eindrücke ähnlich. Vollends von ihrer Seltsamkeit war ich überzeugt, als Poschmann rhythmisierte. Sie las einen Abschnitt aus einem alten Naturkundebuch vor. Keine schlechte Idee, aber sie las nicht einfach einen Text vor, der ihr gefiel. Nein, nein. Sie "rhythmisierte ein Ready-made"! Ich bin auch ein großer Dada-Freund, aber Marion las einfach nur einen Text vor. Da war nix 'rhythmisiert'. So ist es wohl, wenn man der Blüte der deutschen Lyrik zuhört.

Step, jetzt kommen wir der brandheißen Verschwörungstheorie endlich näher! Moderne Lyrik ist schuld an der Erderwärmung! Und schieben wir nicht alles auf die "Ode an einen kleinen grünen Kittklumpen, den ich eines Sommermorgens in meiner Achselhöhle fand". Die Herausgeber werden in Kürze eine Liste von schuldigen Dichtern veröffentlichen. Und großflächig plakatieren! Das wird auf der Strasse für Bewegung sorgen!

LadyArt, gut getroffen! Die Poschmann-Frau hat nämlich nicht nur blutarm gehaucht, sie hat die Sache auch in einem ziemlichen Tempo heruntergenudelt. Verstehen konnte ich da nix. Und beim Lesen hätte ich vielleicht etwas anderes entdeckt. Doch nicht immer ist es so. Nach zwei weiteren Globalverschmutzern las Jan Wagner Gedichte. Und er war wirklich super! Originell, sympathischer Typ, witzig, hatte Spaß an der Sache, kluge Texte. Ungelogen: ganz toll! Und wie bei einem guten Konzert lese ich jetzt seine Sachen mit deutlich mehr Freude. Kann halt auch gut gehen so eine Lesung, und später beim Lesen schwingt immer ein Teil davon mit.

Quer, ich habe Deine etwas kryptischen Zeilen meinem Kioskverkäufer vorgelegt. Und er sagte, das sehe dem Geheimrat mal wieder ähnlich! In genialer Vorausahnung der Poschmannschen Hauchdichtung flüchte er sich an den einzig hauchsicheren Ort. 200 Jahre vor dem schrecklichen Ereignis! Ein Tausendsassa! Gut, daß wir nach Frankfurt gezogen sind. Unsere Wege werden sich bestimmt noch häufiger kreuzen.

Tasso J. Martens, die Herausgeber warnen ausdrücklich vor häufigem lyrischen Hauchen! Besonders M. Birnbaum hat nach Lektüre einiger Vampir-Klassiker (er ist leicht beeinflussbar) eine neue Verkleidung gewählt und jagt nun das Hauchende, wo immer es seine dreckige Fratze zeigt. Also, Vorsicht!

SuMuze, Du spielst auf mangelnden technischen Sachverstand an und erwähnst einen Namen, der tatsächlich zeigt, welch schlichtes Gemüt doch in mir wohnt: in jungen Jahren, und lange bevor ich die klassische Vorlage kannte, las ich Giraudouxs 'Kein Krieg in Troja'. Als nun Paris auftauchte, lachte ich laut auf und war begeistert, daß G. inmitten all dieser altertümlichen Gestalten eine Figur mit dem Namen der französischen Hauptstadt sein Unwesen treiben ließ! Das ganze Stück hindurch hielt die Begeisterung an, und immer wieder dachte ich: "Was für eine großartige Idee!" Ohne dieses bahnbrechende Missverständnis hätte meine Freude an Literatur kaum so einen Aufschwung genommen! Der Grundstein für meine Liebe zu Lügengeschichten.

Eure Gedichte und Kommentare sind weit mehr als folgenden Dank wert, aber als Sakralbild für Euren 'Hausaltar des Grauens' geht morgen (per Paketpost!) ein 2,40 x 3,80m großes Foto von Marion Poschmann an Euch.
Bitte entschuldigt die lange Wartezeit bis das wohlverdiente Präsent Euch nun erreicht. Aber der Rechner starb, und es dauerte eine Weile, bis 'der Chinese' vollständig zusammengebaut war:
Audio-Slide

dieses mangabild ist bombig und ja, vielleicht machst du denn wirklich was falsch. letztens in der buchhandlung wieder ein verquertes kind gesehen, dass sein buch falsch herum gehalten hat - das hat sich aber anscheinend überhaupt keine gedanken gemacht.

Dieses Kind ist vermutlich Gast bei der Lesereise 'Kannst Du bitte mit dem Lesen aufhören!' von Benjamin Lebert gewesen. Lebert schrieb mir in einer vertraulichen Notiz, daß seine Versuche, die Menschen vom Lesen abzubringen, bisher kläglich gescheitert seien. Und, daß er sich von seiner neuen Strategie ("Ich lese denen jetzt so einen todlangweiligen Scheiß vor, daß sie nie wieder ein Buch in die Hände nehmen!") mehr Erfolg verspreche (dem Kind hat er zumindest schon einmal das 'Lesen incl. Wahrnehmung des Inhaltes' ausgetrieben). Ich halte seinen Plan für genial und meine, daß er diese abartig öden Texte wirklich hervorragend ausgewählt hat:
Audio-Slide

Ahaaauua!
"Diese Frage „Kannst du“ ist die existentiellste Frage, die man sich überhaupt stellen kann. Die stellt man sich auch die ganze Zeit. Wenn man morgens aufwacht, dann stellt man sich die Frage: kannst du, kannst den Tag überstehen? Wenn man eine Prüfung hat: kannst du und so weiter? Das ist die Frage, die das Leben durchzieht. Deswegen habe ich den Roman auch so genannt."

Schön gefunden! Was für eine banale Haltung zur Welt. Und bemerkenswert, wie oft Menschen 'man' statt 'ich' sagen. Aber wie jedem gönne ich auch ihm seinen Erfolg. Schon klasse, wenn man mit dem Schreiben seine Milchtüten bezahlen kann. Seine Texte verstehe ich allerdings erst, seitdem mich Benjamin in seinen perfiden Plan ("Ich will das Rheuma sein, an dem die Leser verrecken!") eingeweiht hat. Gut, daß er die Möglichkeit hatte, seinen Virus einzuspeisen. Sein Vater Andreas wird ihm acht bis neun Steigbügel hingehalten haben. Ob er sich sonst durchgesetzt hätte? Auf der Ochsentour durch die Kaschemmen, Cafés … :
Audio-Slide

mit "man" fühlt ..man.. sich eben gleich viel stärker. ich fühle mich mit "man" auch viel stärker. über "man" könnte ich glatt anfangen, ein wenig zu plaudern, aber nö.

ich freue mich für alle, dass ihr euch versteht, dass steigbügel zum draufsteigen gemacht sind.
viel erfolg auch von mir.

Hatte gerade ein langes Telefongespräch mit Benjamin. Er war sehr traurig, erzählte viel von seinem Leben und dem wahren Grund, warum wir unsere Zeit nicht mit nutzlosem Lesen verschwenden sollen. Es sei doch nur ein Wimpernschlag. Und wie gern er das Leben festhalten würde:
Audio-Slide

Schade.
Aber sentimentales Rheuma? Hm doch, könnte was werden.
Danke für den schöönen Link!

nach oben

nach oben