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Die sollen lieber ins Museum gehen, die Punks!

Ich denk, die Ureinwohnerfrauen,
die werden sich bestimmt umschauen
im nächsten Wohnstyle-Möbelshop.
Und finden sie das Pipi-Tipi top,
bestellen sie es online dann im Netz
und ändern "stilles Örtchen" per Gesetz.

...brauchen tu ich’s nicht, aber haben will ich es...

mit dieser losung geht die welt spazieren,
das ist der motor, der sie lechzen macht, ja-ja!!!
die nachbarn drüben lächeln so genüsslich,
die hölle bricht in mir jetzt aus, na klaaa!

das kapital-globale riesenrad,
es dreht und dreht sich
dünnbrettbohrerisch und flott,
und während du
auf allen vieren blutend
dem TREND und IN und COOL verfallen bist,
geriert es wie aus hunderttausend quellen
zu augenfängern, seelenfängern,
flach-geschubster massenware,
hingepfuschtem super-schrott...

...und dann,
wie kann man das negieren,
du bist doch stimmig, hallo,
du bist voll im TREND,
du hast die welt doch bis ins mark begriffen,
geh kaufen, mach, das ist's, was sie erhält...

...ein tipi-klo,
das braucht das kind!
was heißt da kind,
das brauchen mann und frau!
das tipi-klo
ist lebensphilosophisch eben,
freiheit-beglückend,
frischluft-lust-erstrebend,
schamanisch aufgetankt!
(arbeitsbeschaffungs-mittelmäßig,
und inland-konjunkturerhebend
tendenz nur reduziert - ein supergau...)

so pellt sich mir die haut,
so zucke ich bei jedem klingelton,
so zweifle ich,
weil zweifel ein ventil,
so schluchze ich,
weil irgendjemand
ohne mich zu konsultieren,
den zeitplan für ein tipi-klo entwirft
und mauern baut,
und wild-verzweigte schüttere Strukturen
zurückverfolgt und dann
die bilder zu entschlüsseln,
erhaben auf dem tipi balanzierend,
den letzen trend verschluckt...
hinunterspült,
und mich vergisst...
mist...

Der Irokese Un-ha-vee"
kauft seiner jungen Frau
dazu auch das Bidet.
Sie finden's beide richtig toll.
Doch keiner weiß genau,
wozu es dienen soll.
Sie zebrechen sich den Kopf.
So nutzt sie es als Blumentopf.

Nun, die westliche Zivilisation hält auch im indianischen Scheißhaus Einzug. Da bleibt nicht mehr viel von der ursprünglichen Kultur übrig.

tjm.

Überhaupt wohnen sie no longa
im traditionellen Tipitonka.
Im Winterhaus das ganze Jahr:
mit Kühlung geht's auch im Sommer klar.

Liebe Grüße
Helmut

Marga, bin begeistert. Endlich eine zünftige Ethno-Ohrfeige! Die sollen sich außerdem nicht so anstellen. Man kann auch mal dankbar sein für all die Freuden!

Quer, sollte man ihnen wirklich die Entscheidung überlassen, welchen Pipi-Ort sie benutzen dürfen? Das verwirrt unnötig. Und soweit ich gehört habe, soll es doch immer nur eine richtige Wahl geben.

LadyArt, mit Verve gegen das Pipi-Tipi, super! Aber denk doch auch mal an die Kinderchen. Was die Moderne den kleinen Schmuddel-Indianern zu bieten hat. Weiße Kragen, Schnürschuhe und dann dieses Kreuzdingsbuch! Davon haben die doch früher nicht einmal geträumt!

Ahora, möglicherweise unterschätzt Du das Indianerpack. Ich denke, die sind fast so klug wie wir. Gut - die seltsame Sprache. Dieser Lagerfeuer-Fetischismus - ok! Die engstirnige Fixierung auf Büffel. Aber sonst? Naja, vielleicht das Styling - da konnten sie eine Menge lernen.

Tasso J.M., danke für die genaue Deutung des Vierzeilers. Wollen hoffen, daß der Dingsda in Rom die Sache verzeiht. Also, ab jetzt: Keinen Scheiß mehr!

Helmut Maier, Kühlung scheint notwendig zu sein. Nach dem Bildmaterial zu urteilen, daß die Missionare verteilen, scheinen die Indianer unter einer gewissen inneren Hitze zu leiden.

Danke für die tollen Gedichte und Kommentare! Heute noch geht (per Schwertransport!) an jeden von Euch ein Kreuz von beträchtlicher Größe. Für den Vorgarten.
Wenn es wegen der Ausmaße des Kreuzes Proteste von Nachbarn geben sollte, nehmt Euch ein Beispiel an den Missionaren. Die haben auch nie zugehört:
Audio-Slide

Man sah nach all dem Kisten packen,
ihn furchtbar auf die Kisten packen...

Sorry!