wortgebrauch Gedichte Texte Satire

Friseurgedicht N°1 — Vorgeschichte

Die Lockenpracht war aufgewacht
Zu spät, denn wie es schien
lag sie zu nah am Heizgerät
("Mein Gott, Friseurtermin!")

Friseurgedicht N°2 — Bei Meister Takahashi

Ja, was mit Ihnen denn passiert
Oh Himmel, Haare sind flambiert
Und Frau sieht aus wie Katze
Schnipp und schnapp, die Haare ab
Wir machen eine Glatze

Friseurgedicht N°3 — Auf der Straße

11:20 Innenstadt, die Fußgängerpassage
Autonome Jugendgang (mit Hund) gerät in Rage
Opfer diesmal eine Frau, mit Glatze (scheinbar Nazisau)
Und jetzt mit Kopfbandage

Hier kommt das nächste Gedicht
(viel schneller ging es nicht)
Ich war im Hobbykeller
so ein, zwei Stunden
und hab' bei Kerzenlicht
den 'Flüssigen Mann' erfunden

Er kann befeuchten
und lila leuchten
und sehr geschmeidig sein
Er kommt schon morgen
in einen Turnverein
Dann kann er in China
als flüssige Ballerina
Bronze oder Gold besorgen

So ein nasser Medaillenregen
kommt dem Flüssigen sehr entgegen

Es war kalt und dunkel im Ferienlager
Am Feuer, da schunkelten Lausejungs Schlager
Der Größte, der damals am lautesten schrie
war Bata (den Hörsturz vergess' ich ihm nie)

  Die Tage mit Bata sind lange vorbei
  Er war wie ein Vata, mit ihm war ich frei
  Der Wein und die Lieder, die Tänze im Regen
  Er zeigte mir wieder die Sonne im Leben

Ich weiß noch, wie wir dort am Flussufer saßen
und bei einem Bierchen die Köder vergaßen
Kein Wunder, daß all diese Fische nicht bissen
Die Angel hat Bata ins Wasser geschmissen

  Die Tage mit Bata sind lange vorbei
  Er war wie ein …

Nach Jahren ging ich heute früh Richtung Wald
Der Platz auf der Lichtung verschwindet nun bald
Das Feuer ist aus und die Schlager verklungen
Ich hätte so gerne noch einmal gesungen

  Die Tage mit Bata sind lange vorbei
  Er war wie ein …