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Texte von Björn Ziegert

In der Sakristei

Still, ich sag' dir meine Gründe, doch im Flüsterton
Das ist sicher keine Sünde, Reden aber schon!
Bei Johannes steht geschrieben und bei Salomo
kleine Engel sollen lieben, dann wird Jesus froh
Schau, was ich hier für dich habe, unter dem Gewand
Und es wird zur Gottesgabe in der Kinderhand

12 Kommentare

Gott, Priester sind auch nicht mehr,
was sie dereinst mal waren.
Und deiner ist versaut, Bjoern,
vom Arsch bis zu den Haaren!

Schlimmes tun, bloß nicht darüber reden, das gilt oft als Beweis der Unschuld.

Liebe Grüße
Helmut

Einfach klasse! Gesellschaftskritik vom Feinsten!

Dem kann ich mich nur anschließen!

Auch wenn diese Verbrüderung sehr sympathisch ist, warne ich doch zur Vorsicht! So fängt es immer an. Dann kommt auch schnell der erste Gefallen. Man versteckt etwas für den anderen, das die Bullen nicht finden dürfen. Wenn die Familienfehde aufflammt, ist man auch dabei und schon liegt wieder jemand auf der Straße:
Audio-Slide

Weit aus dem Fenster der Political Correctness gelehnt... aber wahr. Leider.

Und am Ende, gibt's dann auch noch Vergebung?
"Jesus, dein Richter oder Retter"

In letzter Stunde willst du ihn nicht missen,
und deshalb von den kleinen Jungs nichts wissen.

Ein Gedicht muss auch schneiden und verletzen - genauso wie dieses. Da hänge ich doch gleich ein Gedicht von mir dran:

harte arbeit:
das bekehren von heiden –
das fällen von linden und eichen –
doch es vertreibt unreine gedanken

– kartengrüße nach st. pölten –
schreib deinen brüdern in christo –
im namen karls des ersten – dem
seligen ritter vom gelb(en)-kreuz
schreib: du
läßt die sau raus – am
am strand von thailand
denn:
weit weg ist der
weiße alte mann in rom

© Tasso J. Martens – 8. Oktober 2004

In diesem Sinne: Gern gelesen.
tjm.

So ists mit all den frommen Söhnen,
die mit Kindern gerne stöhnen
und sich dann zum Kreuze heben
schön ists Ministrantenleben.

Es fehlt der Mensch, solang er lebt,
weshalb er nach dem Amte strebt,
das gnädig sich um Sünder legt,
und diese aus der Masse hebt,
die all die Last der Sünde trägt.
So hat ein Gott die Welt gewebt,
zum Ändern ist es nun zu spät!

Quer, 'versaut' scheint mir noch eine recht milde Beurteilung zu sein. Ob es früher anders war, müsste auch noch geklärt werden. Grundverkehrt scheint mir bei den Katholiken das Zölibat zu sein. Was für ein Sinn steht dahinter? Die Erbfolge-Geschichte dürfte ja nun vorbei sein. Und zurück bleibt eine verstaubte Prüderie und ein Sammelbecken für die Freunde der Notzucht. Im angefügten Bild sehen wir einen Jungen, der mehrmals in der Woche von seinem Priester missbraucht wird. Es ist der Kleine in der obersten Reihe rechts, der die Augen geschlossen hält.

Helmut Maier, der Umgang innerhalb der Kirche ist in der Tat mehr als unverständlich. Wenn es eine offene Klärung aller Vorfälle gäbe, würde man auch nicht vermuten, daß das Problem struktureller Natur ist. Im folgenden Bild ist es der Junge vorne in der Mitte, der alles noch vor sich hat. Am folgenden Donnerstag wird er in der Wohnung des Geistlichen vergewaltigt und dann blutend ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Heidi Hof, danke für das Lob. Vergessen wir nicht, daß viele Priester ein noch größeres Lob für engagierte Sozialarbeit verdient haben. Nicht alle sind schlecht. Was auf den nun Abgebildeten allerdings nicht zutrifft. Das zweite Mädchen von links hat jeden Sonnabend unter ihm zu liegen und zum Herrgott zu beten.

Paul Laub, wenn das aus dem Fenster gelehnt ist, beruhigt mich, daß die Priestersippschaft dann wohl schon auf dem Fall nach unten sein dürfte. Oder schon Matsch. Der feiste Geistliche, der nun folgt auf jeden Fall. Und wenn Ihr Euch das Mädchen in der zweiten Reihe (zweite von rechts) anschaut, das den Kopf vor Scham gesenkt hält, ahnt Ihr wohl, wie sehr sie alles genießt.

Marga, wenn wir den Esoteriken glauben, erleben wir ja beim Hinübergleiten in den Tod unser Leben auch aus der Perspektive derer, denen wir Leid zugefügt haben. Das hilft dem zweiten Mädchen von links zwar nicht, aber beruhigt vielleicht Deinen Sinn für Gerechtigkeit.

Ahora, Glück auf für alle, die in der letzten Stunde so eine Fratze vor sich haben. Mir scheint sowieso, daß die meisten Geistlichen nur noch ihre Arme heben und Worthülsen von sich geben. Erinnere mich an eine Untersuchung, nach der eine unfassbar hohe Zahl von Priestern nicht an Gott glaubt und nur aus sozialen Gründen ihren Beruf ausübt. So auch der Hirte im folgenden Bild. Der junge mit dem Kreuz muss wöchentlich im Hinterzimmer selbiges Kreuz halten, damit der Herr seine Objektsexualität befriedigen kann.

Tasso J. Martens, an den Strand von Thailand hatte ich noch gar nicht gedacht. Üble Bilder, die auftauchen, wenn ich an die Urlaube von Geweihten denke, die unauffällig in Zivil den Jungs an die Wäsche gehen. Der Kleine vorn in der Mitte scheint ein Urlaubsmitbringsel zu sein. Niemand weiß, warum er im Pfarrhaus wohnt und, warum er mit niemandem sprechen darf.

Fabian, 'schön ists Ministrantenleben' wäre ein prima Titel für einen Schlager. Vielleicht: "Halleluja, wunderbar! Bück dich über den Altar!" Die richtige Höhe dafür hätte das nun abgebildete Möbelstück. Hüfthoch mit austauschbarem Laken wegen der Flecken.

SuMuze, schöne Reimfolge! Ich hoffe allerdings wegen des Änderns noch auf Nibiru, den fetten Planeten, der laut Verschwörungstheorie zur Wintersonnenwende 2012 zwei Drittel der Menschheit ausrotten wird. Ich hoffe sehr, daß der Junge links überleben wird. Lange schon wünscht er sich, daß ihn ein Wunder von der Qual befreien wird. Bisher bleibt es sein Traum, wenn er sich nachts in den Schlaf weint.

Lasst mich abschließend aus rechtlichen Gründen darauf hinweisen, daß es sich hier um eine Satire handelt, und daß keiner der abgebildeten Personen wirklich schändet, vergewaltigt, Notzucht betreibt, Kinder schlägt, einsperrt oder quält. Daher versteht bitte das Dankeschön für die vielen Gedichte und Kommentare auch nur als Vorsorgemaßnahme. Die 'Schutzwäsche' empfiehlt sich nur beim Betreten einer Kirche, die Euch unbekannt ist. Verschickt wird per Eilbote, und Ihr könnt wählen zwischen einer Männer- und einer Frauenvariante.

Sorgen machen muss man sich wohl um China. Ob die wissen, was die sich da einhandeln? Und dann mit der Ein-Kind-Politik. Wenn das Eine kaputt ist, hat man doch nicht mal Ersatz! Urteilt selbst:
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