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Texte von Björn Ziegert

Ich würde Dirne für eine Birne

Nimm an, Dir erschiene im Traume
Frau Mandarine und Frau Pflaume
Die Geige spielt süßlichen Tango
und es tanzen Feige und Mango

Dann muss man sagen, Du hast eine Sucht
von den Apfeltagen – Du bist auf Frucht

 

(editorische Notiz: Dieses Gedicht entstammt den besorgten Zeilen, die Wayne an einen pausbäckigen Schulfreund namens Norbert schrieb. Norbert war ein wahnhafter Obstesser. Auf dem Schulhof spotteten die Heine-Brüder über die "blaue Pflaume". Dass dieser N. Ovalis später mit einem verunglückten Plagiat dieses Rufes Berühmtheit erlangen sollte, ist wohl der außergewöhnlichen Wirkung Wayne Heines zuzuschreiben)

Der neue Heine-Foliant

Heute erfuhr ich, daß die Schweizer einen neuen Folianten von Wayne Heine vorgelegt haben. Bei aller Freude muss ich sagen: die Schweizer machen es uns mal wieder vor! Berlin zweifelt noch an der Existenz dieses deutschen Urvaters und Bern erklärt ihn schon zum Nationalhelden. Das in Goldpapier gefasste Buch wird im Pappschuber geliefert. Es beinhaltet eines der bekannteren Werke Heines: "Vom Steigerwald ins Böhmische.
Eine kulinarische Reise mit meiner Knutsche Mona zu den Ziegenfleisch-Gerichten der Fränkischen Alb"
Gleich beim Lesen des ersten Gedichtes wird uns bewusst welche Rolle Wayne Heine für seinen Bruder Heinrich spielte. Anscheinend beruht der gesamte Textkörper des Heinrichschen Werkes auf Vorlagen seines Bruders Wayne. So inspirierte folgender Text deutlich das Gedicht Im wunderschönen Monat Mai des - ja, man muss wohl sagen: des Kopisten Heinrich Heine.
Hier nun die erste Strophe des Originals (eines der wahren Quellen des Humanismus):

Du wunderschöne Mona, schrei!
An alle! In Ost-Erlangen
da kriegt man Magenschmerzen
Die Ziegen misslangen

Lorenz Mey – mein nekrophiler Kumpel

Ich wollte dem Trottel bedeuten
daß ich gar nicht traurig bin
Doch er faselt von alten Zeiten
„Komm mit mir zum Friedhof hin!“

In der Gruft ist es schwül. Man munkelt
er sei ein Biest und ein Schwein
Wir machen uns frei. Es dunkelt
Es ist Abend – ich brauche mehr Wein

Die schöne Jungfrau ist spitze
Wir toben wunderbar
Wir reißen beide Witze
Ganz enthemmt und ganz Barbar

editorische Notiz: Dies sind die ersten drei Strophen des Gedichtes "Lorenz Mey - mein nekrophiler Kumpel" von Wayne Heine. Die restlichen drei Strophen wurden von der französischen Behörde zensiert und eingeschwärzt. Es bleibt zu hoffen, daß es der Forschung gelingen wird den Text freizulegen. Dieses Gedicht ist eines der bedeutendsten Werke deutschsprachiger Poesie. Wayne Heines zu Unrecht viel bekannterer Bruder Heinrich Heine hat als Hommage an dieses stilprägende Gedicht Die Loreley verfasst.

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