Oktober 2007
Alle Texte aus dem „Oktober 2007“.
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21. Okt
Oma Gunda war in ihr Nachthemd geschlüpft
da kamen Verbrecher durchs Fenster gehüpft
Sie verteidigte zäh ihr Medaillon
Da machte Ede (und sein Kompagnon)
aus dem Muttchen samt dem Leibchen
mit dem Messer dünne Scheibchen
Was regt die Alte sich auch auf
Medaillons gibt es im Schlussverkauf
19. Okt
Franks Abschied. Gestern im Club getroffen.
Mann, Mann, Mann – wirklich alle besoffen
Wir sangen und schlugen uns ein Weilchen
Ich glaube, fast jeder hatte ein Veilchen
Aber viel gelacht und durchgehend heiter
Wir prügeln uns heute sicher weiter
17. Okt
Ich am Schreibtisch, alles friedlich
Die Katze putzt sich, schnurrt (sehr niedlich)
Da klopft gegen die Fensterscheibe
Frau Wespe, sie sucht eine Bleibe
„Es wird nun langsam bitterkalt.
Ich friere und bin ziemlich alt.
Los, öffne Deiner Königin!
Ich bin doch Untermieterin!“
Jetzt schläft sie hier in meinem Bett
und ich im Flur (sie ist recht fett)
15. Okt
Ich wollte dem Trottel bedeuten
daß ich gar nicht traurig bin
Doch er faselt von alten Zeiten
„Komm mit mir zum Friedhof hin!“
In der Gruft ist es schwül. Man munkelt
er sei ein Biest und ein Schwein
Wir machen uns frei. Es dunkelt
Es ist Abend – ich brauche mehr Wein
Die schöne Jungfrau ist spitze
Wir toben wunderbar
Wir reißen beide Witze
Ganz enthemmt und ganz Barbar
editorische Notiz: Dies sind die ersten drei Strophen des Gedichtes "Lorenz Mey - mein nekrophiler Kumpel" von Wayne Heine. Die restlichen drei Strophen wurden von der französischen Behörde zensiert und eingeschwärzt. Es bleibt zu hoffen, daß es der Forschung gelingen wird den Text freizulegen. Dieses Gedicht ist eines der bedeutendsten Werke deutschsprachiger Poesie. Wayne Heines zu Unrecht viel bekannterer Bruder Heinrich Heine hat als Hommage an dieses stilprägende Gedicht Die Loreley verfasst.
13. Okt
Wenn dieser tote Igel bloß nicht so stinken tät
dann wäre er zum Bürsten das ideale Gerät