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Texte von Björn Ziegert

November 2007

Alle Texte aus dem „November 2007“.

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Barmbeker Immobilien-Anongsse

Drei, vier Schüsse, dann ein Schrei
Herr Dreyer macht die Wohnung frei
Doch neue Mieter haben Pech
der gammelt erstmal langsam wech

Der neue Heine-Foliant

Heute erfuhr ich, daß die Schweizer einen neuen Folianten von Wayne Heine vorgelegt haben. Bei aller Freude muss ich sagen: die Schweizer machen es uns mal wieder vor! Berlin zweifelt noch an der Existenz dieses deutschen Urvaters und Bern erklärt ihn schon zum Nationalhelden. Das in Goldpapier gefasste Buch wird im Pappschuber geliefert. Es beinhaltet eines der bekannteren Werke Heines: "Vom Steigerwald ins Böhmische.
Eine kulinarische Reise mit meiner Knutsche Mona zu den Ziegenfleisch-Gerichten der Fränkischen Alb"
Gleich beim Lesen des ersten Gedichtes wird uns bewusst welche Rolle Wayne Heine für seinen Bruder Heinrich spielte. Anscheinend beruht der gesamte Textkörper des Heinrichschen Werkes auf Vorlagen seines Bruders Wayne. So inspirierte folgender Text deutlich das Gedicht Im wunderschönen Monat Mai des - ja, man muss wohl sagen: des Kopisten Heinrich Heine.
Hier nun die erste Strophe des Originals (eines der wahren Quellen des Humanismus):

Du wunderschöne Mona, schrei!
An alle! In Ost-Erlangen
da kriegt man Magenschmerzen
Die Ziegen misslangen

Was macht eigentlich Chicken-George?

Da! Schnell, schnell an mir vorbei
ein Mantel (beige) mit Seidenschal
Er guckt schön weg. So fehlerfrei:
„Dich kenne ich nicht mal“

Das weiß ich noch (wie heute!)
Gute Freunde, 8. Klasse
was er später wohl bereute
denn woher sonst die Grimasse …

Der trägt Gips – spätestens morgen
Chicken-George wird das besorgen


Ich pass’ schon auf

Die Kinder machen draußen Quatsch
Sie prügeln sich da vorn im Matsch
Wie immer: Schreierei und Blut
(Ich kenn’ doch meine eig’ne Brut)
Doch waren es vorhin nicht drei?
Na, ist ja einerlei

Jubel für Shiny Island

Aus gegebenem Anlass entschließt sich der Herausgeberkreis folgenden leider unvollständigen Augenzeugenbericht zu veröffentlichen: Howrah Bridge beim Eintreffen Shiny Islands, 28. März 1971;

„Jetzt schwillt der Lärm noch weiter an! Um mich herum springt alles auf. Trinkbecher werden zur Seite geworfen. Eine Gruppe Straßenarbeiter drängt gegen die Absperrung und versucht auf die Fahrbahn zu gelangen. Hupen, lautes Kreischen von Frauen, Hüte fliegen durch die Luft; Der Wagen muss unmittelbar vor mir sein, doch ich sehe nichts. Dicht an dicht schieben sich hier jubelnde Menschen nach vorn. Da, jetzt – das Auto! Eine winkende Hand – und ja, das ist Shiny Island! Shiny Island ist auf das Dach seines Ambassadors gestiegen und winkt uns zu! Was für ein großer Mann! Ein offenes Leinenhemd, zitronengelber Schal, die langen weißen Haare im Wind – und dieses breite Lachen. Wie schnell das ansteckt. Eine Frau zerrte eben noch an meiner Kamera – nun winkt sie und lacht jedes Mal wenn Shiny Island gegen den toten Kadaver tritt. Und was für ein fettes Monstrum liegt da auf der Motorhaube! Der Backenbär muss an die drei Meter sein. Ringförmiges Muster am Kopf, pelzige Ohren – und der Bauch wie aufgedunsen. Ein unheimliches Tier! Wie es wohl lebt? Und ob es Menschen frisst? Jetzt beugt sich Shiny Island zu dem Vieh hinunter, fasst mit der linken Hand in das riesige Maul und ...“


(Der Bericht bricht hier ab. Der weitere Verlauf ist unklar. Nach nicht geprüften Angaben war der Backenbär noch lebendig und es ist dann zu Tumulten gekommen. Der Augenzeuge ist unbekannt/unkenntlich)

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