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Texte von Björn Ziegert

Gedichte

Alle Texte zum Thema „Gedichte“.

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Am Sonntag

Du schläfst in meinem Arm
und es ist für die Ewigkeit
hier keine schlechte Zeit
so hübsch bist du und warm

Aus der Heimwerker-Zeitung

"… Der Stock wird mehrmals in Kunstharz getaucht
weil man beim Schlagen diese Härte braucht
Er klingt dann bei einem Hieb auf den Rumpf
recht gewichtig und angenehm dumpf …"

Geschenk

Perlen erstand ich und sauviel Geschmeide
einen Sonnenhut und Wäsche aus Seide

Aber dann – der Schutzmann hat´s kaum geglaubt –
haben Unholde mich ausgeraubt

Auf offener Straße ! Ich wehrte mich noch
krallte mich voller Wut
wenigstens an den Hut, doch

der war schnell zerrissen
und wirkte nun ziemlich beschissen

Die Diebe dann ab mit der Beute
und ich ohne Geschenk für heute

Nach dem Schreck wäre Ruhe wohl besser
War noch aufgebracht
Hab´ an den Raub gedacht
Jetzt kriegt sie ´n Taschenmesser

Opernabend

Haben uns einen Spaß gemacht
und zu ’Tristan’ den Schäferhund mitgebracht
Wir schmuggelten ihn durch den Hintereingang
Karl ließ uns ’rein, drinnen war schon Gesang

Polizeimützen auf, Miene: dienstbeflissen
und dann die Saaltür aufgerissen
„Wir suchen nach Drogen! Bleiben sie sitzen!
Taschen ausleeren! Und keiner geht flitzen!“

Alles springt auf, die ersten rennen
(„Schmeiß das weg! Wenn die mich erkennen!“)
Der Hund bellt los. Meine freie Hand
greift nach dem Feueralarm an der Wand

Eine Frau fällt hin, sie hat Blut im Gesicht
doch die Opernfreunde kümmert das nicht
Panik bricht aus. Da werden Menschen zertreten
Reichlich Tote (Karl am beten)

Der Intendant hat sich später erhängt
Wir hatten ihn dazu gedrängt
als wir die Kleine bei ihm fanden
Ich gab ihm ein Kabel („Das war’s wohl, verstanden?“)

Nächsten Freitag ist das Theater dran
das zünden wir wohl an

Warten

Obwohl sie nicht erschien
am Valentin
mach’ ich mir keine Sorgen
Blumen gibt es morgen

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